Über mich
Im Frühjahr 2024 hat sich mein Leben radikal verändert: Nach einer kurzen, sehr aggressiven Erkrankung habe ich meinen Mann Jürgen an den Krebs verloren. Wer uns beide kennt, weiß: Er war – und bleibt – die Liebe meines Lebens. Nach der Diagnose blieben uns keine drei Monate.

Obwohl ich schon vorher viele Menschen in herausfordernden Lebensphasen begleitet hatte – als Coach gehört das zu meinem Job – drängte sich die Frage, wie man mit Trauer und Verlust „gut“ umgehen kann, durch dieses Ereignis mit voller Wucht in mein Leben. Ich habe zunächst persönlich nach Antworten gesucht. Rückblickend weiß ich: Es ging gar nicht anders.
Als Jürgen plötzlich erkrankte und starb, arbeitete ich bereits seit über 12 Jahren als Coach. Ich hatte Hunderte Menschen begleitet, viele von ihnen auf der Suche nach einer neuen Orientierung. Jetzt wurde mir klar: Eine neue Orientierung – darum geht es auch nach dem Tod eines wichtigen Menschen, genau wie nach jedem anderen krisenhaften Verlust. Oft in einer sehr grundlegenden Form, bei der auch innere, existenzielle Fragen eine wichtige Rolle spielen. Wie sich das anfühlt, habe ich selbst erfahren.
Nach dem Tod meines Mannes setzte ich mich intensiv mit Trauer und Verlust auseinander. Ich las viel darüber, suchte den Austausch mit anderen Betroffenen und fand glücklicherweise eine wunderbare Trauergruppe. Später vertiefte ich mein Wissen in Weiterbildungen unter anderem am Portland Institute for Loss and Transition.
Diese Erfahrungen verband ich mit meiner bisherigen Coaching-Praxis und meiner Leidenschaft für narrative Methoden – getreu meinem Motto: „You decide about your Story“. So entstand mein Angebot Walk on after Loss. Dabei spielen für mich neben dem Meaning-Oriented Grief Counseling (Robert Neimeyer u. a.) vor allem narrative Ansätze (nach Michael White u. a.) eine zentrale Rolle.
Mir ist seit jeher in meiner Arbeit als Coach wichtig, meinen Klientinnen und Klienten auf Augenhöhe zu begegnen. Ich bewerte oder urteile nicht – warum sollte ich mir dieses Recht anmaßen? Angesichts von Verlust geht es oft darum, erst einmal Schweres gemeinsam anzusehen und auszuhalten. Ich weiß, wie es sich anfühlt, einen geliebten Menschen zu verlieren, besonders „vor der Zeit“ – was immer das genau bedeuten mag. Ich verstehe es nicht nur rational, sondern auch emotional.
Gleichzeitig weiß ich, dass uns auch andere Verluste tief erschüttern können. Auch sie können einem den Boden unter den Füssen wegreißen. Wie die meisten Menschen ab einem gewissen Alter habe auch ich meine „Verlustgeschichte“. Neben dem Tod meines Mannes gehören dazu:
- der Verlust meiner Mutter nach langer Krankheit sowie anderer wichtiger Menschen und geliebter vierbeiniger Familienmitglieder,
- das plötzliche Ende bedeutender Projekte, an denen in meinem früheren beruflichen Leben meine/unsere professionelle Existenz hing, und
- der Verlust von Freunden, Schule und des gewohnten Umfelds durch viele Umzüge in meiner Jugend.
Jeder dieser Verluste hat meine Welt verändert – in unterschiedlichem Ausmaß. Der Tod von Jürgen hinterließ eine besonders große Lücke. Gleichzeitig brachte er ungefragt neue Facetten in mein Leben.
Auch ich habe mich verändert und bin im Kern doch immer noch dieselbe. So empfinde ich es zumindest. Den Weg in mein gewandeltes Leben habe ich gefunden und bin gleichzeitig noch immer dabei. Walk on after Loss ist ein Teil davon.
Und wer weiß, vielleicht kreuzen sich darüber unsere Wege? Wenn Sie den Eindruck haben, dass das womöglich gut wäre, melden Sie sich sehr gern.